Wenn der Geist nachlässt, nimmt das Gefühl zu.
Das Herz wird nicht dement
Demenz kann jeden treffen. Es ist ein Angstthema, da man Kontrolle verlieren kann und abhängig wird. Dem muss entgegengewirkt werden wie es auch in der kantonalen Demenzstrategie von Obwalden und Nidwalden erwähnt ist.
Pflegende Angehörige können sich mit unserer Tagesbetreuung aus einer zeitlich definierten Präsenzzeit ausschalten. Somit haben Sie und die Menschen mit Demenz längerfristig physisch, psychisch und sozial eine grössere Lebensqualität.
Angehörige brauchen Ruhepausen für diese anspruchsvolle Aufgabe.
Die Menschen mit Demenz brauchen eine andere Umgebung als körperlich pflegebedürftige Kranke. Es ist erforderlich, die räumliche und soziale Umwelt den Bedürfnissen der an demenzerkrankten Personen anzupassen. Je vertrauter das Umfeld ist, je ähnlicher es den Lebensverhältnissen vor der Erkrankung angepasst ist, umso leichter fällt die psychische Verankerung und ein „Daheim-Gefühl“ kann entwickelt werden.
Diese Wohnform findet sich im Pflegemodell: Normalisierung nach Böhm
Leitbild Demenz Betreuung Unterwalden
Der gesunde Mensch soll sich der Lebensentwicklung des Menschen mit Demenz anpassen und nicht umgekehrt:
- Unser Umgang mit den in der Tagesbetreuung anwesenden Gästen und den Betreuenden ist geprägt von Respekt und Empathie.
- Ein engagiertes Team von Mitarbeitenden gewährleistet gegenüber den Gästen eine wertschätzende Begleitung und Pflege sowie den bestmöglichen Weg sie dabei zu unterstützen.
- Wir ermöglichen unseren Gästen in grösstmöglicher Freiheit ihre Lebensqualität, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu bewahren.
- Wir achten auf Wohnlichkeit und Behaglichkeit, um bei den Gästen ein Gefühl „Daheim – seins“ zu schaffen.
- Wir unterstützen betreuende Angehörige, denn sie leisten für unsere Gesellschaft eine wertvolle Aufgabe und verdienen den Respekt und Anerkennung.
Pflege- und Betreuungsprinzipien
- Validation nach Feil & Richard
- Personenzentrierter Ansatz nach Kitwood
- Freiheit vor Sicherheit
Pflegeansätze
„Bei Menschen mit Demenz kommt es zu Defiziten bei Erinnerung, Sprache, Wahrnehmung, Bewegung, Abstraktionsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Urteilsvermögen. Sie haben aber eigene Fähigkeiten und Ressourcen. Sie können Gefühle ausdrücken, soziale Kontakte aufnehmen, kreativ und humorvoll sein. Demenz allein muss für den Menschen kein furchtbares Unglück sein, wenn Milieu und Beziehung stimmen. Das bedeutet konkret, im Alltag nach Möglichkeiten zu suchen, welche die elementarsten Bedürfnisse nach Halt, Geborgenheit, Sicherheit, Beziehung, Beschäftigung und Identität gut befriedigen können.“
(Personenzentrierter Ansatz nach T. Kitwood )
Validation nach Naomi Feil
Naomi Feil wuchs in einem Altersheim in Cleveland/USA auf, das ihre Eltern leiteten. 1956 schloss sie ihr Studium als Sozialarbeiterin an der Universität von Columbia ab. Ihr Spezialgebiet war „Gruppenarbeit mit alten Menschen“. 1963-1980 entwickelte sie die Validation.
Die Validation ist ein therapeutisches Kommunikationskonzept für das Verständnis und den Umgang mit an Demenz erkrankten Patienten. Es bedeutet wörtlich „etwas für gültig erklären“. Nach Naomi Feils Anleitungen sind demenzbetroffene Menschen nicht durch die Realität zu korrigieren, sondern deren Wahrnehmung soll akzeptiert und ihnen auf einer emotionalen Ebene begegnet werden. Das führt im Alltag zu weniger konfliktgeladenen Auseinandersetzungen. Die Methode kann das Selbstwertgefühl des Patienten für kurze Zeit stabilisieren. Die Validationsmethode, die nicht den Anspruch einer Therapie erhebt, hilft zwischen dem Patienten und dem Betreuenden Vertrauen aufzubauen.
Sie kann in verschiedenen Kursen erlernt werden. Bevor jemand als Validationsanwenderin anfangen kann, braucht man den Mut und die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Man muss persönlich zentriert sein.
Schwierige Situationen
Fühlt sich ein Gast in einer psychischen Krise, wird er fachlich und mit viel Einfühlungsvermögen einzeln betreut. Diesen Umgang haben alle Tagesverantwortlichen im Grundkurs in Validation nach Feil respektive Richard gelernt. Es geht darum „in den Schuh des Betroffenen zu schlüpfen“ (nach Feil). Es wird nicht therapiert. Es geht darum, dass der Moment wieder stimmig ist. Befindet sich eine Mitarbeitende in einer herausfordernden Situation, kann ein Arzt kontaktiert werden.
Vernetzung
Die Tagesbetreuung «Vergiss mein nicht» ist mit folgenden Stellen vernetzt:
- Alzheimervereinigung Unterwalden in Stans
- Der rote Faden in Luzern
- Immomänt in Malters
- Hof Rickenbach in Rickenbach
- Haus Herbstzytlos in Mauensee
- Pilatusblick in Horw
- Pro Senectute Unterwalden
- Sozialdienste der kantonalen Spitälern Ob- und Nidwalden
- SRK Unterwalden in Stans
- Zeitgut Obwalden in Sarnen
- Alters- und Pflegeheimen Ob- und Nidwalden
Die Hausärzte in der Umgebung sind über das Angebot informiert.
Wir sind regelmässig an öffentlichen Anlässen präsent um über das Thema Demenz und unser Angebot zu informieren.
Zusammenarbeit mit Fachärzten
Wir arbeiten mit diversen Arzten aus Ob- und Nidwalden zusammen.
- Dr. med. Christa Pintelon – Leitende Ärztin innere Medizin / Geriatrie, Kantonspital Obwalden.
- Dr. Marie-Thérèse Henzi – Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Sarnen.
- Dr. med. Romano Slanzi – Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Sarnen.
- Dr. med. Florian Seger – Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Alterspsychiatrie, Stans
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